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Flieder-Frischkäse-Torte

Dieser Cremekuchen vereint den blumigen Duft des Flieders mit dem fruchtig geheimnisvollen Aroma der schwarzen Johannisbeeren. Der Boden besteht aus einer saftigen Rührteigvariante mit Buchweizenmehl und Joghurt. Zitrone und Kardamom sorgen für Frische und eine orientalische Note. Gestillte Sehnsucht für den Gaumen.

Zutaten für den Boden:
250g Butter
225g Zucker
125g Vollkornweizenmehl
100g Buchweizenmehl
1Pck Backpulver
5-6 Eier
3 EL Joghurt
1 abgeriebene Zitronenschale
1/2 TL grünen Kardamom gemahlen

Zutaten für die Creme:
450g Frischkäse
250g Puderzucker
250ml Fliederblüten
3 EL Fliedersirup
1 EL Saft von schwarzen Johannisbeeren
etwas geriebene Tonkabohne oder Vanillestange

Zum Bestreichen des Bodens:

Variante 1:
etwas Fliederkonfitüre
und
100g schwarze Johannisbeeren
400ml Fliederblüten
250ml Wasser
1 Päckchen Tortenguss

(Variante 2
Gelee von schwarzen Johannisbeeren)

Für den Boden eine Springform 26-28cm Durchmesser einfetten und unten mit Backpapier abdecken.⠀

Den Backofen auf 180°C Ober und Unterhitze (oder 160°C Umluft) vorheizen.⠀

Weiche Butter mit Zucker schaumig rühren. Jedes Ei einzeln zufügen und etwa 1 Minute auf höchster Stufe mit der Küchenmaschine einarbeiten. Je nach Größe nehme ich 5-6 Eier. 3 EL Joghurt hinzufügen.⠀

Das Mehl mit Backpulver und Gewürzen mischen und unterheben oder kurz mit der Maschine unterrühren.⠀

Den Teig in die Form füllen, glattstreichen und etwa 35 Minuten fertig backen. Wenn Du unsicher bist, kannst du mit einem Holzstäbchen die Garprobe machen. Dafür stichst du etwa in die Mitte des Kuchenbodens. Wenn kein Teig mehr kleben bleibt, ist er fertig.⠀

Etwas abkühlen lassen. Den Rand der Springform vorsichtig lösen. Eventuell erst mit einem Messer nachhelfen.⠀
Den Kuchen auf ein Gitter stürzen. Wenn das Backpapier sich nicht lösen lässt, kannst du es mit etwas kaltem Wasser einstreichen, danach lässt es sich leichter abziehen.⠀

Für die Creme 225g Frischkäse 125g Puderzucker 1EL Sirup, 1EL Beerensaft und etwas geriebene Tonkabohne mit dem Rührmix aufschlagen (nicht zu lange sonst verliert die an Festigkeit).⠀

Für die andere Hälfte Frischkäse Puderzucker EL Sirup aufschlagen und zum Schluss 250ml abgezupfte Fliederblüten unterheben (es darf nichts Grünes mehr dran sein). Beides kaltstellen.⠀

Den Boden etwa 1 cm unter dem Rand rundherum einschneiden und im zweiten Schritt in zwei Böden teilen. Den einen mit Fliederkonfitüre bestreichen.⠀

Für den zweiten (später unteren) Boden 100g Johannisbeeren in 250 ml Wasser aufkochen. Die 400ml Fliederblüten in eine Schale aus nicht reagierendem Material füllen z.B. Glas und mit dem heißen Saft übergießen mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb zurück in den Topf geben und gut ausdrücken. 3 EL Zucker und 1 Pck. Tortenguss hinzufügen und erneut aufkochen. Den Guss auf den unteren Boden streichen. Sobald er abgekühlt ist, die Creme mit den Fliederblüten darauf verteilen.⠀

Den zweiten Boden darüber legen und alles von außen mit der zweiten Creme bestreichen. Nach Herzenslust mit Blüten und Beeren dekorieren.⠀

Die zweite Variante ist nicht so arbeitsintensiv. Einfach beide Böden mit dem Gelee bestreichen und die Creme darüber verteilen. Auch diese Torte ist eine ausgefallene Köstlichkeit. Mit der Frischkäse-Fliedercremefüllung gelingt dir eine naturverwunschene Sensation.⠀

Das Rezept als PDF zum Herunterladen, Ausdrucken und Nachkochen


Eintrag veröffentlicht: Montag, 2020-05-11 von Diana

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Unterstützung für ein schottisches Gästehaus




Hier geht's zum Crowdfunding.

»Wir bekommen das Auto nicht!«, ist wohl der letzte Satz, den du nach über einem halben Tag anstrengender Reise mit Kleinkind hören möchtest. Niemand von uns wollte diesen Satz hören oder aussprechen müssen, denn unsere Schottlandreise war komplett mit dem Auto geplant. Meinen Originaleintrag zu dem Erlebnis findest du hier.

Als die beiden uns vor zwei Jahren überraschend zur Seite standen, waren wir überwältigt von so viel Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Vor einer Woche bekamen wir die E-mail mit ihrer Bitte um Hilfe, da wir noch im Newsletter ihres Gästehauses eingetragen sind. Du kannst dir vorstellen, wie betroffen uns ihre Situation gemacht hat. Wir haben entschieden, dieses Video zu machen, um zu zeigen, was für wunderbare Menschen Phill und Carmen sind und hoffen, dass viele Menschen es erkennen und helfen!

Auf der Seite von Crowdfunder erklären die beiden, weshalb sie auf Hilfe hoffen:
(Quelle für den Text https://www.crowdfunder.co.uk/support-a-family-run-highland-holiday-destination )

Why are we Crowdfunding?

We purchased Guisachan Guesthouse four years ago; giving up our jobs, selling our house and moving from the south of England in the process. Phill is a keen landscape photographer, and the move enabled him to be close to the scenery he loves to capture.

In the four years we've been here, we have seen the business grow as we have invested heavily in the building and business, and sought to provide our guests with a comfortable and enjoyable stay in this wonderful location in the Scottish Highlands.

In a usual summer season we employ about 10 local people to help us run the business; from waiting staff and housekeepers to reception staff.

2020 was going to be our year of consolidation after four years of significant investment, but that was put into jeopardy when the Covid-19 pandemic hit. After weeks of uncertainty about which way things would go, on 22nd March the Scottish Government told the hospitality industry to not to be accepting visitors meaning we had to close overnight.

Prior to this, our booking diary for the summer season (April to October) was looking very healthy and we were gearing up for another incredibly busy and rewarding season. Then over the space of a few short weeks we have seen bookings for the summer season begin to evaporate.

We have been forced into closing our business for the whole of April and although potentially we could be open again at some point in May, advance bookings have all been cancelled so we have lost 100% of our income for April and May alone. This could potentially go on through the summer. Even if we do re-open, business will be a fraction of what we would normally expect. Many of our guests normally come from oversees, and this is unlikely to be the case for some time even when we do re-open.

We are doing what we can to help our staff; our four permanent employees have been furloughed (and we will get some help for this), but we've been forced into not re-employing our seasonal staff until such time as we re-open which obviously has an impact on their finances.

Our bank has helpfully offered us a payment holiday on our mortgage, but whilst this helps our immediate cash-flow, what we owe will continue to increase and ultimately we will have to remortgage if possible to offset our losses.

Our business insurance unfortunately doesn't cover us for this pandemic because it is not cover that our insurers offer; only if something physically happens to our guesthouse or if we are unwell would we get anything from them.

Crowdfunder are offering up their platform to allow all UK small businesses to pre-sell their meals, events, hotel bookings etc. for cash now on a promise to redeem these at a later date.

So, with your help we can keep our business going during this global crisis, by supporting us with funds now that you can redeem at a later date when the pandemic is over and we can all start moving around again and enjoying the wonderful Scottish Highlands.

Pledge £10 or more and that will be deducted from the cost of any future booking with us.

Pledge over £50 and we'll deduct 125% of what you pledge off your next booking with us (up to the value of the booking).

Pledge over £100 and we'll deduct 150% of what you pledge off your next booking with us (up to the value of the booking).

Any pledges over £10 can be used for bookings with us until 31st December 2023 so you've plenty of time to redeem the pledge.

We will send you a PDF voucher which you can redeem against your future booking. No cash refunds on vouchers available.

Beat the lock-down blues with a holiday to look forward to when this is all over!


Thank you from Carmen & Phill for reading this and a huge thanks in advance for supporting us and others in these unprecedented times.

Please take a look at our website at https://fortwilliamholidays.co.uk


Hier geht's zum Crowdfunding.


Eintrag veröffentlicht: Mittwoch, 2020-05-06 von Diana

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Gundermann, Rezept für Frühlingssuppe



Ein viel zu kurzes Pflanzenporträt mit Blick auf die Geschichte des Krauts in der Volksmedizin.
Gundermann, (althochdeutsch Gunderebe) auch Donnerrebe und Guck durch den Zaun genannt, ist, laut Richard Willfort (Gesundheit durch Heilkräuter 1959), Bestandteil einer blutreinigenden Frühlingssuppe, die Alexander von Humboldt jeden Frühling zwei bis drei Wochen täglich gegessen hat:
Zwei Handvoll von einer frisch gepflückten Kräutermischung aus Gundermann, Schafgarbenblättern, Gänseblümchen, Brunnenkresse, Kerbelblättern, Brennnessel, und Spitzwegerichblättern werden unter fließendem Wasser abgespült, mit kaltem Wasser angesetzt und kurz zum Aufkochen gebracht. Die Suppe wird mit etwas Butter und leicht gebräuntem Mehl angerichtet. Dazu werden geröstete Schwarzbrotschnittchen mit Schnittlauch gereicht.

Ein ähnliches Rezept (allerdings als Salat) findet sich in dem Heilpflanzenbuch des Apothekers M. Pahlow (Das große Buch der Heilpflanzen 2000), der zusätzlich Birkenblätter empfiehlt. Dazu schreibt er: »Solche Salate sind in letzter Zeit immer beliebter geworden und werden mitunter sogar vom Arzt empfohlen, weil sie durch leichte Reizwirkung die Aktivität fast aller Körperorgane steigern, was das Wohlbefinden fördert.«

Die Pflanzenstoffe des Gundermann` sind für verschiedene Säugetiere giftig, beispielsweise für Pferde. Gleichzeitig haben sie nachgewiesene antibakterielle, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Sesquiterpene, die in der Pflanze gefunden wurden, sollen auf einige Tumorzellen toxisch wirken (vgl. Wikipedia).
Trotzdem viele seiner Inhaltsstoffe, die aus anderen Heilkräutern gewonnen werden, auch in der Schulmedizin genutzt werden, ist der Gundermann dort ein Unbekannter.

In den Kräuterbüchern des Mittelalters (beispielsweise Hildegard von Bingen) wird er bereits gegen Husten und vieles mehr gerühmt. Donnerrebe soll laut Max Höfler 19. Jh. bereits von den alten Germanen verwendet worden sein. Das Vorkommen in antiken Quellen ist umstritten. Paulus von Aigina (Medicina pragmateia 7. Buch 7. Jh.) nennt ihn vielleicht als Erster (In der Ausgabe des Tabernaemontanus von 1731, die auf dem Foto zu sehen ist, wird er angeführt).

Während die Art im Garten meist als Unkraut behandelt wird, fällt eine Sorte mit panaschierten Blättern Glechoma hederacea ›Variegata‹ im Pflanzenhandel auf, die für Kübel, Hängeampeln und als Bodendecker angepriesen wird.

Der wissenschaftliche Name sei eine schlechte Ableitung vom griechischen ›glechon‹, dem Namen für Poleiminze, sagt der Madaus. Gundermann und Minze sind nicht nur verwandt (Lippenblütler), der kleine Tausendsassa enthält auch noch Menthol. Ich finde ihn köstlich in Schokolade.
Um das 16. Jh. wurde er vom Hopfen bei der Bierherstellung verdrängt.

Es gibt beim Menschen keine bekannten Nebenwirkungen, jedoch wurde Glechomin, ein Pflanzenbitterstoff des Gundermann` noch nicht wissenschaftlich untersucht.


Eintrag veröffentlicht: Freitag, 2020-04-17 von Diana

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Ein frohes Ostara



Ostara oder Meán Earraigh, die Frühlingstagundnachtgleiche trägt uns dieser Tage ins Licht des neuen Jahres. Von nun an sind die Tage wieder länger als die Nächte. Wir bekommen die Chance unsere Visionen für das laufende Jahr auf fruchtbaren Boden zu betten.
Warum nicht einmal im Zuge der alten Tradition ein Ei mit deinen Wünschen bemalen und in der Erde verstecken?
Manchmal, wenn die Ereignisse uns überrollen, ist es wichtig, sich zu erden und auf unsere ganz eigenen Wünsche zu besinnen. Jetzt ist die Zeit die kleinen Ideen für das Jahr einzupflanzen und zu hegen und pflegen, auf das sie einmal große Projekte werden mögen.

Ganz klar wünschte ich mir auch, dass dieses Fest, das für viele von uns eines der größten Familienereignisse des Jahres ist, nicht von den aktuellen Ereignissen überschattet wird. Wir haben das Glück, uns zu jeder Minute des Tages auf digitalem Weg oder mit einem Telefonat verbinden zu können und tanzen können wir in kleinem Kreis genauso fröhlich. Wir müssen nicht uns und damit andere gefährden. Trotzdem nun alle natürlicherweise restlos aus dem Winterschlaf erwachen und sich zeigen möchten – wir setzen jetzt den Samen für das Jahr und sollten mit bedacht wählen. Letzten Endes sind wir alle von einander abhängig. Wer sich rücksichtslos verhält, sollte damit rechnen, dass ihm in der Zukunft dieses miese Verhalten selbst zur Falle werden kann.

Ich wünsche allen, die bereits betroffen sind viel Kraft und Glück und uns anderen auch. Denn wer rechnen kann, weiß, wir stehen erst am Beginn der Welle. Und ja, andere Dinge sind ebenfalls schlimm und sollten mehr Beachtung in der öffentlichen Diskussion bekommen, aber das macht das Virus nicht weniger gefährlich für unsere Eltern und Großeltern.

Zurück zum Licht, das uns ab heute wieder länger scheinen wird und uns daran erinnert, das ein Neubeginn immer eine neue Chance auf Erfüllung und eine positive Entwicklung ist.

Ein kleiner Tipp zum Räuchern: Mädesüß sorgt dafür, dass wir wieder in den Fluss, ins Handeln kommen. Ich finde, das ist eine passende Zutat für eine österliche Mischung. Welches ist dein Lieblings Duft? Wer von euch räuchert gern?
Eintrag veröffentlicht: Freitag, 2020-03-20 von Diana

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Schwellenzeit, eine kleine Raunachtsreise



Die Natur fühlen, kann heilsam sein. Damit meine ich die eigene Natur ebenso, wie die Dinge, die uns umgeben. Bezeichnenderweise kann Letzteres von Bedeutung sein, wenn wir uns fern von unseren Wurzeln glauben. Zwölf ganz besondere Nächte sollen ihren Segen für eine Verbindung mit uns und unserer Natur geben – die Rau(h)nächte.

Heute beschreibe ich auf meinem Blog kurz einige Rauhnachtbräuche und ihre Ursprünge für dich. Ich werde dieses Jahr in meiner Instagram und Facebook-Story jeden Tag einen kleinen Denkanstoß für die jeweilige Raunachtsqualität geben. Begleite mich dort durch die ausklingende Dunkelzeit, wenn du magst. Ich wähle die Zeit zwischen dem 24.12 und dem 6.1. dafür, auch wenn ich traditionellerweise bereits das Julfest am 21.12. zu meiner geweihten Nacht gemacht habe (mein Herz schlägt in mehreren Welten).

Die Wintersonnenwende, die wir als Ursprung der Feierlichkeiten der christlichen Weihnacht und anderen Festen in diesem Zeitraum vermuten, bedeutet in fast allen Kulturen das Gleiche. Kein Wunder, denn sie beschreibt ein existierendes Phänomen: Die Tage werden länger – das Licht kehrt zurück. Selbst die ältesten bekannten Kulturen feierten die Rückkehr ihres Licht- oder Sonnengottes oder dessen Sohnes, der manchmal auch ein und derselbe war. Nach diesem Tag der Verheißung jedoch folgen ganz besondere Nächte. Mancherorts beginnen sie bereits am 13.12. – die Rauhnächte, Wolfsnächte oder die Zwölften.

Warum jetzt wieder der 13.?
Vor unserer Kalenderreform zum gregorianischen Kalender fiel Mittwinter, die längste Nacht des Jahres auf eben diesen Tag. Es ist auch der Tag der heiligen Lucia, der vor allem in Schweden, Dänemark und Norwegen verbreitet ist.

In manchen Gegenden Bayerns und der Oberpfalz wird Luz mit der Specht also der Percht gleichgesetzt.
Die Percht oder Holle (auch der Krampus) zählen zu alten Wesen aus vorchristlicher Zeit. Mehr findest du in diesem Beitrag. Diese dämonisierten Gestalten haben alle etwas gemeinsam, sie bestrafen die Faulen und beschenken die Fleißigen. Am Ende dieser Tage soll der Winter vertrieben und mit lautem Krach das Neue eingeläutet worden sein. Während draußen die Winterstürme toben und Odins wildes Heer durch die Lüfte fliegt, treiben die Perchten ihr Unwesen. Sei auf der Hut.

Im Haus soll es während der Rauhnächte still und besinnlich sein. In diesen zwölf Nächten darf nichts durcheinandergebracht werden, du solltest am besten vorher fertig mit aufräumen sein, denn putzen darfst du in den Schwellennächten nicht. Spinnen ist in dieser Zeit auch verboten. Das wird den meisten von uns leicht fallen. Die Arbeit ruhen zu lassen, wenn es sich nicht gerade um das Spinnen handelt, ist für uns manchmal gar nicht leicht. Wir müssen uns die Zeit aktiv nehmen.
Diese Tage und ganz besonders die Nächte sind dafür vorgesehen, den inneren Hausputz zu machen. Eine persönliche Rückschau des letzten Jahres und die Wünsche bündeln für das Kommende. Hierzu zählt auch der Dank für alles Gute, was im letzten Jahr geschehen ist und das Loslassen von dem, was du nicht mit ins Nächste nehmen möchtest. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt in der Stille bereits das Neue schlummert, lohnt sich die Bewusstwerdung all dessen. Noch können wir selbst die Weichen stellen. Sobald uns die Hektik zurückerlangt, werden wir sonst leicht zum Spielball anderer.

Zu den Rauhnachtbräuchen zählt vor allem auch das Räuchern (im übertragenen Sinn das Klären des Geistes). Du kannst verschiedene Räuchermischungen für die einzelnen Tage verwenden, um dich auf bestimmte Gedanken zu fokussieren. Beispielsweise den Schutz dessen, was bleiben soll, das Austreiben von Überflüssigem, das Lauschen in uns selbst und so weiter. Oder du suchst dir eine Mischung aus, die du gerne riechst, um es dir besonders gemütlich zu machen.

Eine Schutzräucherung für Haus und Hof kann Weihrauch, Wacholder, Rosmarin, Bernstein, Angelikawurzel uvm. beinhalten. Die Zimmer werden einzeln abgeschritten (die Fenster sollten geöffnet sein), du kannst an der Haustür beginnen und dort auch enden. Zum Vertreiben von »alten Geistern« eignet sich Kampfer, Salbei, Weihrauch und einige mehr. Beifuß lässt dich durch den Schleier blicken. Das ganze hat einen messbaren Effekt, viele dieser Harze und Pflanzen wirken antibakteriell und helfen tatsächlich, die Raumluft gesünder zu machen. Traditionen, wie in Krankenzimmern zu räuchern, hatten also in Zeiten ohne Desinfektionsmittel durchaus einen Sinn.

Eine ganz besonderer Brauch ist das Raunachtstagebuch. In den Wolfsnächten soll der Schleier, der die Welt der Lebenden von der Welt der Geister trennt, hauchdünn sein. Wenn du aufmerksam bist, lässt er dich hinüber Blicken in das Zeitlose. Die Menschen glaubten, dass jede der zwölf Nächte mit einem Monat des kommenden Jahres in Verbindung steht. Die Träume in der 1. Nacht geben Hinweise auf die Ereignisse, die dich im Januar erwarten und so fort.

Am 6.1. dem Tag der Heiligen Drei Könige ist die letzte Raunacht vorüber und wir dürfen putzen, was das Zeug hält. Ich putze tatsächlich an diesem Tag schon seit Jahren gern meine Fenster.

Nun bleibt mir nichts weiter, als dir ein schönes Julfest, Mittwinter, Wintersonnenwende, Weihnachten zu wünschen. Hab eine gute Zeit zwischen den Jahren, Glück und Segen!


Eintrag veröffentlicht: Freitag, 2019-12-20 von Diana

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