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Pars' Wille - Geisterkrieger und Elfenmagier

Samstag, 2020-09-26 22:31, Eintrag von Diana
Kategorien: Candhun



Eine zaubernde Elfe und ein mächtiges Totenheer - beides gibt's am Ende der ersten Staffel Kurzromane aus Candhun. Trotz der weltlichen Probleme meiner Protagonisten ist genug Platz für einen High-Fantasy-Showdown. Hier bekommst Du eine Leseprobe:

»Sám ist unter ihnen, ich bin mir sicher!«, rief Jesmia schockiert und bahnte sich energisch einen Weg durch die Menschentraube, die sich am Rande des Heilerlagers gebildet hatte. Ella stand einige Schritt von ihr entfernt und Rücken und Köpfe schlossen sich gleich wieder zu einer einheitlichen Front, die ihr die Sicht versperrte. Eine eisige Windböe ergriff heulend ihren Rock.
»Ella, Schätzchen!«, zischte es wie Splitter durch die Luft. Direkt vor ihren Füßen bohrte sich eine Glefe in den Boden, sie blieb federnd stecken. Ella erstarrte in der Bewegung. Verstört blickte sie auf den blonden Mann mit dem überaus ordentlichen Scheitel. Noch beim selben Lidschlag hatte der Inquisitor sie im Nacken gepackt. Seine andere Hand zog die Stangenwaffe aus der Erde. Ein triumphierendes Lachen legte sich wie ein Lasso um ihren Verstand, es zwängte alle anderen Geräusche in den Hintergrund. Sie gab einen dumpfen Laut von sich, zeitgleich zuckte ein heißer Stich durch ihren Knöchel. Instinktiv versuchte sie, Rodrik abzuwehren, doch ihre Hände fanden keinen Widerstand, sie tastete ins Nichts. Mit einem bestialischen Stoß und einer weiteren Windböe landete Ella vor einem der großen Steine inmitten des Lagers. Ein spitzer Schmerz fraß sich durch ihr Rückenmark, er zwang ihr einen gellenden Schrei ab. Begleitet von dem blechernen Lachen beugte sich Rodrik zu ihr herunter, sein Fäulnisgestank kroch ihr in die Nase.
»Überaus bezaubernd, dass wir uns endlich wiedersehen«, merkte er näselnd an. Dann packte er sie am Hals. Ohne jede Anstrengung zog Rodrik sie auf die Beine. Dabei presste er brutal sein Knie zwischen Ellas Schenkel und sie mit dem Rücken gegen den Stein.
»Wie ich sehe, hast du endlich Respekt vor mir gelernt«, fuhr er mit dem Gesicht dicht vor ihren Augen fort. Der Druck auf ihrer Kehle intensivierte sich. Ihr Blut schoss in den Kopf, es hämmerte durch die Adern. Rodriks blassblaue Augen fixierten sie verzückt. Er beobachtete schadenfroh, wie Panik von Ella Besitz ergriff. Sie suchte hektisch mit den Augen nach Hilfe, doch sein Raubtiergrinsen nahm ihr die Sicht. Die Lungen krampfte flehend nach Luft und der Schmerz zwischen ihren Beinen loderte bis in die Eingeweide. Der Inquisitor trat einen Schritt zurück, sodass Ella vor ihm auf die Knie fiel. Ihre zitternden Hände gruben sich haltsuchend in den Matsch. Hastig rang sie nach Atem. Rodrik verpasste ihr mit seinem hübsch gespornten Reitstiefel einen kräftigen Tritt in die Seite. Der Stoß wirbelte sie herum. Ausgeliefert starrte sie zu ihm auf. Diesmal war niemand zu Stelle, der ihr helfen konnte. Blaue Blitze formierten sich um seine schlanke Gestalt. Sie zuckten auf Ella zu, überdeckten ihre dumpfen Schmerzen mit andauernden kleinen Explosionen, die durch ihre Blutbahn rannen und sie an den Boden fesselten. Der fortschreitende Tag hatte den Sonnenstand bis in den Zenit getrieben. Ella konnte nichts als eine dunkle Gestalt über sich erkennen, die in den gleißend grauen Himmel emporragte. Plötzlich blendete sie zusätzlich die Reflexion an seiner Klingenspitze, die langsam auf sie zu schwebte. Die Seherin bewegte die Lippen, brachte jedoch keinen Laut hervor. Nicht einmal als die scharfe Schneide sich kurz über dem Halsausschnitt ihres Kleides in die Haut bohrte.
»Es ist mir, wie immer, ein Genuss, unser kleines Spiel«, säuselte er. Seine Stimme schnitt, wie das brennende Gefühl auf ihrer Haut, das sich gemächlich bis zum Bauchnabel senkte, während er Kleid und Haut aufritzte. Mit einer eleganten einhändigen Waffenführung schlug er eine Seite des Stoffes über ihrer Brust zurück und betrachtete sie gefräßig. Dabei sog er geräuschvoll die Luft ein und simulierte ein lustvolles Zittern. Für einen Lidschlag gewann Ellas Ekel über ihre Furcht. Sie rollte sich herum und beförderte sich mit einem verzweifelten Ruck auf die Füße.


Happy End? Was es wird kannst Du ab dem 1.10.2020 im fünften und letzten Teil der Kurzroman-Reihe für Kindle (und Kindle Unlimited) erfahren.

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